GenEthik

Das „GenEthik“-Projekt an der EGG

 
 

 

Ziele

 

Eine Projektwoche verschafft Lehrern und Schülern Gelegenheit, in anderen Zu­sammensetzungen außerhalb des üblichen Fächer- und Zeitrasters an einem thema­tischen Schwerpunkt zu arbeiten. Im Jahrgang 12 nutzen wir diese Gelegenheit, die Schülerinnen mit einem anspruchsvollen Thema zu konfrontieren, das gleicherma­ßen auf „das Leben“ wie auch auf ein wissenschaftliches Studium vorbereitet.

 
 

Immer wieder wird beklagt – etwa bei Richard David Precht („Liebe. Ein ordentliches Gefühl“, S.18f.) –, dass Naturwissenschaften und Geisteswissenschaften nebenein­anderher statt miteinander arbeiten. Die Verbindung dieser beiden Bereiche wird bei diesem Projekt bereits im Titel deutlich: die Genetik (die Lehre von der Vererbung) aus dem Fach Biologie wird verbunden mit der Ethik (der Lehre vom richtigen Han­deln) aus den Fächern Religion und Philosophie. Die Schüler sollen lernen, was gentechnisch machbar ist, aber eben auch über die Frage nachdenken, was verant­wortet werden kann und was nicht.

 
 

Ablauf

 

Die Schüler des Jahrgangs 12 / Q1 werden vom Koordinator des Projekts verschie­denen Workshops zugeordnet, sodass in der Projektwoche alle möglichst von einem ihrer Fachlehrer, ansonsten zumindest von einem ihrer Beratungslehrer betreut werden. Wichtig bei der Zuordnung der Schüler ist auch, dass für bestimmte Workshops gute bis sehr gute Kenntnisse in Biologie verlangt werden.

 
 

Die Initiatorin dieses Projekts, Frau Dr. G. Kordecki vom Institut für Kirche und Ge­sellschaft in Schwerte, die auch zu Beginn der Projektwoche einen einführenden Vortrag hält, ermöglicht die Durchführung jedes Jahrs aufs Neue durch ihre Kontakte zu wissenschaftlich und wirtschaftlich bedeutenden Institutionen. So stehen uns dank Frau Dr. Kordecki etwa die Türen des Max-Planck-Instituts in Münster für einen Workshop zum Thema Stammzellenforschung ebenso offen wie die des Schüler­labors der Bayer Healthcare in Wuppertal für einen Workshop zum Thema „Geneti­scher Fingerabdruck“. Auch die Universität Bochum bzw. das dortige St.-Josefs Hos­pital und die Fachhochschule Recklinghausen haben bereits durch die Vermittlung von Frau Dr. Kordecki Workshops zu verschiedenen Themen wie etwa der Erbkrankheit Chorea Huntington oder den gentechnischen Möglichkeiten bei der Erforschung der Völkerwanderung empfangen und betreut. In Gelsenkirchen waren wir bei der humangenetischen Beraterin Frau Dr. Kunze und dem Martin-Luther-Haus zu Gast, in dem geistig und mehrfachbehinderte Menschen wohnen und betreut werden, und konnten dort Einblicke in ihre Arbeit gewinnen. Eine Verbindung von historischen Erkenntnissen mit dem Thema Genetik ermöglicht der Workshop „Euthanasie und Eugenik“ mit einer Exkursion zur Villa ten Hompel in Münster. Das Gebäude, von 1940 bis 1945 Sitz des regionalen Befehlshabers der Ordnungspolizei, beherbergt heute ein Museum, das „Raum für die Auseinandersetzung mit historischen und aktuellen Themen zwischen Erinnerungskultur und Demokratieförderung“ (Zitat von der Homepage der Villa ten Hompel) bietet.

 
 

Die verschiedenen Exkursionen bedürfen der fachkundigen Vor- und Nachbereitung durch engagierte Lehrer. Stellvertretend für andere seien an dieser Stelle die Biolo­gie- bzw. Chemie-Lehrer Frau Eggenkämper, Frau Sari, Frau Tiling, Herr Wuttke und Herr Klanke sowie die Religions- bzw. Geschichtslehrer Frau Jansen, Frau Stelte, Frau Winkelmann, Herr Weyer-von Schoultz, Herr Breimhorst und Herr Kreitz genannt.

 
 

Ergänzt wird das GenEthik-Projekt in jedem Jahr durch eine Arbeitsgruppe, die sich der – gerade auch angesichts der begrenzten Zeit – ehrgeizigen Aufgabe widmet, sich dem Thema Genetik und den damit verbundenen ethischen Problemen mit künstlerischen Mitteln zu nähern. Herausgekommen sind dabei stets beeindruckende Bilder, Foto-Collagen oder Skulpturen, die auch an verschiedenen Stellen über län­gere Zeiträume im Schulgebäude zu sehen sind und so jeden Tag aufs Neue zum Nachdenken anregen. Diese Gruppe ist bislang betreut worden von den Kunstlehrern Frau Wallbaum, Frau Pomplun und Herrn Schätz.

 
 

Höhepunkt der Projektwoche ist natürlich auch beim GenEthik-Projekt das Sommer­fest. An diesem Tag präsentieren die Arbeitsgruppen vor den versammelten Schülern des Jahrgangs und den am Projekt beteiligten Lehrern im Theater und in der Pyra­mide ihre Ergebnisse. Dies geschieht in Form von Vorträgen, Fotos, diversem An­schauungsmaterial und oft auch in Rollenspielen, die nicht nur unterhaltsam sind, sondern eben auch informieren und zum Nachdenken und Diskutieren anregen.